Ministerin Petra Olschowski im Austausch

Zukunftsthemen im Fokus: Ministerin Petra Olschowski im Austausch mit der Universitätsmedizin Baden-Württemberg

Am 27. März 2025 besuchte die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Petra Olschowski, das Universitätsklinikum Tübingen, um sich im Rahmen eines Strategiedialogs mit Vertreterinnen und Vertretern der Universitätsmedizin Baden-Württemberg e.V. (4U) über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven auszutauschen.

Im Zentrum des Gesprächs standen zentrale Zukunftsthemen der Universitätsmedizin – von baulicher Infrastruktur über Digitalisierung und Forschung bis hin zu Versorgungssicherheit, Lehre und Fachkräfteentwicklung. Der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Prof. Dr. Dr. h.c. Frederik Wenz, dankte der Ministerin für den konstruktiven Dialog und betonte:
„Die Universitätsmedizin Baden-Württemberg ist bereit, Verantwortung zu übernehmen – in der Versorgung, Forschung, Lehre und als Innovationsmotor im Gesundheitswesen.“

Investitionen und Perspektiven für eine zukunftsfähige Infrastruktur
Einigkeit bestand darüber, dass die Modernisierung der baulichen und technischen Infrastruktur an den Universitätskliniken und Fakultäten eine zentrale Aufgabe bleibt. Angesichts begrenzter Haushaltsmittel warb die Universitätsmedizin für alternative Modelle wie Vorfinanzierungen oder Mietlösungen („Bauen, Mieten, Nutzen“) und signalisierte Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung an Beschleunigungsprozessen.

Ambulante Versorgung stärken
Zur Verbesserung des Zugangs zu Facharztleistungen wurde die Rolle der Hochschulambulanzen thematisiert. Die Universitätsmedizin brachte die Idee ein, durch eine gezielte Erweiterung kurzfristig spürbare Effekte für die Patientinnen und Patienten zu erzielen. Ministerin Olschowski nahm diesen Impuls auf und sicherte zu, mögliche Optionen zu prüfen.

Versorgungsregionen: Koordinierungsrolle der Universitätskliniken stärken
Mit Blick auf die anstehende Krankenhausstrukturreform betonte die Universitätsmedizin ihre bereits bestehenden regionalen Versorgungsnetzwerke und verwies auf die im Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz vorgesehene Koordinierungsrolle der Universitätskliniken. Diese Rolle sei nicht nur gesetzlich begründet, sondern werde in vielen Bereichen bereits konkret wahrgenommen – etwa in der Schlaganfallversorgung oder durch telemedizinische Anbindungen.

Akademisierung und Lehrentwicklung voranbringen
Es wurde auch über die Zukunft der Gesundheitsfachberufe sowie die Entwicklung innovativer Lehrformate diskutiert. Über 900 Lehrpraxen stehen landesweit für die Ausbildung zur Verfügung. In den Modellregionen in Südbaden etwa sind bereits über 150 Medizinstudierende in die hausärztliche Ausbildung eingebunden – ein Beispiel für die erfolgreiche Verzahnung von Studium und regionaler Versorgung.

Digitalisierung und Daten: Souveränität sichern
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der digitalen Transformation in Klinik und Lehre. Das Projekt MEDI:CUS und die notwendige Ablösung der Krankenhausinformationssysteme wurden als Bausteine für eine zukunftsfähige, datengestützte Universitätsmedizin vorgestellt. Auch die Risiken geopolitischer Abhängigkeiten – etwa durch eingeschränkten Zugriff auf US-basierte Forschungsinfrastruktur – wurden diskutiert.

Dialog als Grundlage für Zukunftslösungen
Ministerin Petra Olschowski würdigte die Initiativen und die Kooperationsbereitschaft der Universitätsmedizin. Sie kündigte an, den Dialog insbesondere zu strategischen Fragen wie Studienplatzkapazitäten, Verteidigungsforschung, Dateninfrastruktur und Strukturreformen fortzusetzen.

Fotos: Beate Armbruster, © Universitätsklinikum Tübingen

Abgebildete Personen:
– Beitrags-Bild, Bild 1 und 5: Links: Dr. Carsten Dose, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst / Leiter des Referats Hochschulmedizin; Mitte: Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg; Rechts: Prof. Dr. Dr. h.c. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Freiburg und der Universitätsmedizin Baden-Württemberg e.V. (4U)
– Bild 2: Petra Olschowski und Prof. Dr. Dr. h.c. Frederik Wenz
– Bild 3: diverse Teilnehmende
– Bild 4: von links nach rechts:  Petra Olschowski, Prof. Dr. Dr. h.c. Frederik Wenz und Prof. Dr. Jens Maschmann, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Tübingen